Das Gesundheitswesen in Deutschland befindet sich in einem Veränderungsprozess von beispielloser Geschwindigkeit und Komplexität. Tiefgreifende Entwicklungen sind für die Krankenhäuser durch die bundesweite Krankenhausreform zu erwarten. Welchen Einfluss hat dies auf die Zukunft der Krankenhäuser? Welche Trends verändern die Gesundheitslandschaft? Wie können Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Stabilität sicherstellen und welche Schwerpunkte erfordert die zukünftige Ausrichtung? Experten der Knappschaft Kliniken und Gäste aus der Gesundheitspolitik diskutieren diese und weitere aktuelle Themen auf dem diesjährigen Hauptstadtkongress (HSK) vom 26. bis 28. Juni 2014 in Berlin.
Erster Kongresstag ein voller Erfolg
Auch in diesem Jahr ist der Verbund der Knappschaft Kliniken wieder gemeinsam mit der Krankenversicherung KNAPPSCHAFT auf einem gemeinsamen Stand vertreten. Das abwechselungsreiche Programm findet dabei in der großen Arena des Gesundheitsmanagementkongresses, beim Pflegemanagementkongress sowie dem Deutschen Ärzteforum und der eigenen Messestand-Bühne der Knappschaft Kliniken und der KNAPPSCHAFT statt. Während des ersten Kongresstages erfreute sich der Messestand durchgehend großer Beliebtheit. So besuchten unter anderem Kordula Schulz-Asche, Mitglied des Deutschen Bundestages, und Dr. Severin Fischer, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Landes Berlin, den Stand.
VIP-Talk rund um das Krankenhaus der Zukunft
In dem VIP-Talk am verbundeigenen Messestand wurde das Krankenhaus der Zukunft in den Blick genommen. Die Talkgäste Bettina am Orde, Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See und Geschäftsführerin der KNAPPSCHAFT, Andreas Schlüter, Erster Hauptgeschäftsführer der Knappschaft Kliniken GmbH, Dr. Bernhard van Treeck, Leitender Arzt des Medizinischen Dienstes Nord und Prof. Dr. Michael Adamzik, Leiter der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum gaben Einblick in die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich durch ihre jeweiligen Tätigkeitsfelder im Gesundheitssystem ergeben – stets getreu dem Motto „Wer sich nicht verändert, wird verändert.“
Revolutionärer Einsatz von KI-basierter Präzisionsmedizin
Das Thema Digitalisierung wurde mit einem Marathon verglichen, da die Anforderungen an die digitale Ausrichtung von Gesundheitseinrichtungen einer rasanten Dynamik unterliegen. Ein Beispiel hierfür ist die Nutzung von Robotik zur bestmöglichen Versorgung von Patienten. Durch den Einsatz von Apps werden Pflegefachkräfte entlastet. All diese Faktoren können Bürokratie reduzieren und das System effizienter gestalten. Die Menge an Daten, die hierbei verarbeitet werden muss, ist jedoch immens. Bereits seit 2010 bauen die Knappschaft Kliniken hierfür an ihren zwölf Standorten die digitale Infrastruktur aus und bewirken so eine technologische Transformation. „Durch den Einsatz von KI-basierter Präzisionsmedizin wird das Gesundheitssystem genauso verändert, wie einstmals die Dampfmaschine in Zeiten der Industrialisierung. Das System muss revolutioniert werden und der Verbund der Knappschaft Kliniken hat aktiv die Chance ergriffen, sich sektorübergreifend zu verändern“, so Andreas Schlüter. Prof. Dr. Adamzik sieht in der Nutzung von KI die Zukunftschance, im Sinne der Individualität jedes Menschen zu behandeln und so die medizinische Versorgung der Bevölkerung auf ein neues Level zu heben. Seine Vision: „In zehn Jahren werden Hologramme, also digitale Zwillinge, uns zeigen, wie unsere Körper auf bestimmte Einflüsse oder Medikamente reagieren. Uns steht eine große Revolution bevor“, so Adamzik.
Auch die enge Vernetzung innerhalb des Verbundsystems für die bestmögliche Betreuung von Patienten und Versicherten, die stärkere Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung sowie das Thema Aufbau von Präventionszentren spielten im Rahmen des Talks eine große Rolle. Der Fachkräftemangel macht ebenfalls nicht vor dem Gesundheitswesen halt. Um die bestmögliche Versorgung von Patienten zu gewährleisten, müssen auch hier neue Wege eingeschlagen werden. „Als einer der größten Klinik-Verbünde in öffentlicher Trägerschaft stehen wir in der Verantwortung, eine Vorreiterrolle in der Implementierung künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen einzunehmen“, so Andreas Schlüter, der noch am Vorabend des Kongresses den Zukunftspreis des Clubs der Gesundheitswirtschaft für das vor zwei Jahren gegründete Zentrum für Künstliche Intelligenz Medizininformatik und Datenwissenschaften ZKIMED entgegennahm. „Uns ehrt sehr, dass unsere Bemühungen heute sichtbar werden und unsere Forschungsarbeit erste Früchte trägt.“
Knappschaft Kliniken
Die Knappschaft Kliniken GmbH steuert die sieben Krankenhausverbünde, an denen die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (DRV KBS) zu mindestens 50 Prozent beteiligt ist. Im Verbund aller Knappschaftskliniken werden jährlich rund 800.000 Patientinnen und Patienten versorgt. Dadurch entsteht ein Jahresumsatz von 1,3 Milliarde Euro. Als Tochtergesellschaft der DRV KBS ist die Knappschaft Kliniken GmbH Teil eines einzigartigen Verbundsystems. Zu diesem gehören neben der Minijob-Zentrale auch die Rentenversicherung, die Renten-Zusatzversicherung, die Kranken- und Pflegeversicherung KNAPPSCHAFT, die Seemannskasse und ein eigenes medizinisches Kompetenznetz.